Ameisen im Garten. Nützling oder Schädling? Was kann ich tun?

In den meisten Gärten sind Ameisen Kolonien angesiedelt. Man erkennt sie oft nur auf den zweiten Blick oder wenn an Pflanzen Schäden /Probleme auftreten.

 

Sind Ameisen nützlich oder schädlich?

Grundsätzlich sind Ameisen sehr nützliche Tiere in unserem Garten und sind ein wichtiger Teil des Ökosystems. Ameisen haben eine ganze Reihe nützlicher Eigenschaften. Sie beseitigen tote Insekten und abgestorbenes organisches Material. Ameisen vertilgen Schnecken Eier und füttern ihre Brut mit Raupen. Sie durchlüften den Boden und verbreiten Samen Viele Arten ernähren sich vorwiegend von Blatt- und Wurzelläusen. An manchen Pflanzen kann es zu einer massiven Störung des Wurzelsystems kommen. Nur in diesem Fall sollten sie eingreifen. Um die Pflanze zu retten sollte jedoch mit natürlichen Mitteln eingegriffen werden.

 

Warum sind Ameisen im Garten?

Oft finden Ameisen ein sehr gutes Nahrungsangebot im Garten vor. In Jahren wie 2020 in dem es eine hohe Population an Blattläusen gibt treten Ameisen Kolonien auch häufiger im Garten auf. Viele oberirdisch und unterirdisch lebende Ameisen Arten ernähren sich vom Honigtau (Ausscheidungen von Blatt- und Wurzelläusen). Die Läuse werden von den Ameisen gegenüber natürlichen Fressfeinden geschützt. Die Ameisen sind den Blattläusen auch behilflich auf anderen Pflanzen zu kommen, um dort an den Blättern zu saugen.

 

Natürliche Feinde von Ameisen

Grünspecht: verspeist pro Tag zwischen 3.000 und 5.000 Ameisen

Ameisenlöwen: die Larven haben sich auf die Ameisenjagd spezialisiert

Raubwanzen: imitieren Pheromone und erbeuten Ameisen auf eigens angelegten Ameisenstraßen

 

Ameisen bekämpfen ja oder nein?

Wie schon oben beschrieben sind Ameisen ein wichtiger Teil des Ökosystems. Die Bekämpfung der Ameisen würde das biologische Gleichgewicht im Garten stören wenn man die Ameisen bekämpft. Kurzfristig wäre das Symptom verschwunden aber das Problem im Garten wäre noch immer vorhanden. Außerdem beschützen Ameisen ihr Territorium vor anderen Ameisen. Wenn ein Volk verschwindet wir sich bald ein anderes ansiedeln. Und das Rad beginnt sich von vorne zu drehen.

 

Was tun also?

Wenn eine Pflanze oder ein bestimmter Bereich stark betroffen ist sollte man folgendes machen. Zuerst lokalisiert man den Unterirdischen Bau. Wenn man den Boden genau betrachtet kann man kleine Löcher in der Erde sehen von denen die Ameisen aus den Boden kommen.

 

Mit einem Stock in den Bau eindringen

Nun nimmt man einen längeren runden dünnen Stab und drückt diesen einige Male tief in die Erde. Und zwar an der Stelle an der man die Ameisen vermutet. Durch dieses Eindringen und kann der Bau leichter geflutet werden.

 

Fluten

Nun gießt man die entsprechende Stelle mit viel Wasser. Dies bewirkt dass die geschwächte Wurzel mit ausreichend Wasser versorgt und wieder Erde an den Feinwurzeln kommt um Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Einige Arten können bei dauernassen Boden keine Brut aufziehen. Jedoch gibt es auch Arten welche sich von dieser Maßnahme unbeeindruckt sind.

 

 

Tipp:

Nach dem Fluten des Baues ca. 3 bis 4 cm dick Rasenschnitt geben. Der Geruch der Rotte ist für Ameisen nicht so angenehm. Der Wurzelbereich bleibt länger feucht und man versorgt die Pflanze mit vielen Nährstoffen (vor allem Stickstoff).

 

Vertreibung durch Düfte

Lege Lavendelblüten, Zimt, Gewürznelken, Chilipulver oder Zitronenschalen auf ein Nest. Diese Düfte und ätherischen Öle mögen die Ameisen nicht.

 

Basische Mittel

Ameisen vermeiden es mit basischen Stoffe in Kontakt zu kommen. Gartenkalk auf den Ameisen Hügel oder auf die Ameisenstraße geben.

 

Ameisen Nester umsiedeln

Einen Blumentopf mit Holzwolle befüllen und mit der offenen Seite nach unten auf eine Ameisenstraße stellen. Jetzt muss man etwas Geduld haben. Mit der Zeit werden die Ameisen beginnen in diesem Gefäß ihr neues Nest zu bauen. Wenn der Umzug abgeschlossen ist mit einer Schaufel (oder den Spaten) unter den Blumentopf fahren. So kann das Nest als Ganzes aufgehoben werden. Die Ameisen mindestens 30 Meter weit weg von der betroffenen Stelle tragen.

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