So blühen deine Stauden länger – der Chelsea Schnitt

 

Der Chelsea Schnitt ist eine Stauden-Schnitttechnik.

 

Tradition ist es, sie dann anzuwenden, wenn im Londoner Stadtteil Chelsea die berühmte Chelsea Flower Show stattfindet, also Ende Mai. Wir finden, man kann den Schnitt in wärmeren Regionen auch noch bis maximal Mitte Juni machen. In England heißt diese Technik „ Chelsea Chop“.

 

 

Warum wird geschnitten??

 

Man fragt sich zuerst, warum schneidet man Sommerstauden, wenn sie doch schon meist Blütenknospen ansetzen? Es ist verständlich, dass es schwer fällt sie wegzuschneiden. Aber es lohnt sich, glaube uns….

Mit diesem Schnitt wird die Blüte verlängert und meist fällt sie zudem auch üppiger aus.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Staude viel kompakter und buschiger wächst und somit standhafter wird, denn an den Schnittstellen entwickeln sich neue Seitentriebe. Dann wird die Pflanze durch den Wind auch nicht so leicht umgeknickt.

 

Wie wird geschnitten??

 

Man reduziert die Pflanzen um ein Drittel bis maximal zur Hälfte.

Wenn du es nicht übers Herz bringst, alle Stiele zurückzuschneiden, kannst du auch nur jeden dritten Stängel um ein Drittel bis maximal zur Hälfte einkürzen. Dies hat den Effekt, dass sich die Blütezeit um bis zu sechs Wochen verlängert wird.

Man schneidet am besten schräg und knapp oberhalb eines Blattaustriebes.

Welche Pflanzen werden geschnitten??

 

Bei diesen Pflanzen in unserem Garten machen wir den Chelsea Schnitt:

  • Phlox
  • Seifenkraut
  • Blutweiderich
  • Pannonisches Eisenkraut
  • Gelenkblume
  • Herbstaster
  • Fetthenne
  • Chrysanthemen
  • Rotblättriger Fingerhut Bartfaden
  • Purpur Felberich
  • Sonnenhut
  • Indiandernessel
  • Pfefferkraut Monarde
  • Salbei

 

Vorher - Nachher - Fotos :

 

  Hier unser Pfefferkraut VORHER &  NACHHER:

 

Vorher
Vorher
Nachher
Nachher

Nach dem Rückschnitt machen wir mit dem Pfefferkraut einen leckeren Kräuteraufstrich.

Hier unser Rotblättriger Fingerhut Bartfaden  VORHER &  NACHHER:

Vorher
Vorher
Nachher
Nachher

 

Nach dem Rückschnitt entfernen wir die unteren Blätter der Stiele und machen einen schönen Strauß draus:

 

Hier unsere Herbstastern VORHER &  NACHHER:

 

Vorher
Vorher
Nachher
Nachher

 

Als Gärtner muss man „mental“ die erste Zeit nach dem Schnitt "überstehen", weil die Pflanze gerade dann etwas gerupft aussieht, aber in unseren Staudenbeeten fällt es nicht so schlimm auf, weil gerade so Vieles andere blüht und es teilweise verdeckt.

Es kommt ganz schön viel zusammen. Unsere Ziegen freut`s :-) 

 


 

Versuch Stecklinge Fette Henne :

 

Fetthennen blühen im Sommer ja wunderschön, aber sie fallen dann im Spätsommer/Frühherbst leicht auseinander und schauen dadurch nicht mehr ansprechend aus.

 

Beim echten Chelsea-Schnitt wird bei Fetthennen nur der äußere Ring geschnitten, auch das wollten wir dieses Jahr mal ausprobieren.

 

So haben wir bei einigen unseren Fetthennen den Ein-Drittel-Schnitt gemacht und bei anderen diese Variante probiert.

 

Ein-Drittel-Schnitt: 

Ring-Schnitt:

 

Wir halten euch auf dem Laufenden, wie es weiter geht :

…. und wie sich die Pflanzen entwickeln

…. was letztendlich in der Blühphase wirklich schöner aussieht

…. welche der standhafter bleibt

 

 

 

UPDATE AUGUST:

 

Wir können euch nur sagen, der Chelsea Schnitt hat unsere Stauden zum Strahlen gebracht.

Sie sind viel kompakter im Wuchs und blühen zarter. Man braucht weniger Staudenstützen und durch die spätere Blüte hat man länger einen schönen Anblick.

 

Was die Fetthennen betrifft, finden wir ganz klar den Ein-Drittel-Schnitt am Ende schöner!!!

 

Seifenkraut                                    Fetthenne                                   Gelenkblume

 

 

 

TIPP:

 

 

Die abgeschnittenen Triebspitzen der Fetthenne können gleich direkt als Stecklinge verwendet werden. Wir starten dieses Jahr den Selbstversuch !!!!!

 

Fetthennen gehören zu den Dickblattgewächsen und diese lassen sich besonders leicht durch Stecklinge vermehren:

So ist unser Plan :

  • Stecklinge unten herum von Blättern befreien
  • Stecklinge zum Bewurzeln in ein Glas im Wasser stellen
  • Wenn sich Wurzeln entwickelt haben, die Stecklinge in kleine Töpfe pflanzen
  • Für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Entweder die Töpfe in ein kleines Minigewächshaus stellen oder ein einen Gefrierbeutel über stülpen.
  • Töpfe an einen schattigen, aber warmen Platz stellen.
  • Einmal am Tag lüften
  • Wenn die Pflanze anzuwachsen beginnt, hat sie Wurzeln geschlagen und kann dann auch bald in den Garten gepflanzt werden

 

UPDATE Juli  :

 

Wir schreiben einen separaten BLOG Eintrag , wie es mit den Stecklingen weiter ging 

 

 

Noch ein wichtiger TIPP für die FETTHENNEN:

 

WENIGER IST MEHR!!

Zu viel Wasser und zu viele Nährstoffe im Boden machen ihre Triebe weich und anfällig, sie fallen dann leicht auseinander oder sind eher von Krankheiten betroffen.

 

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